Nov182012

Die Zeit fliegt…

Herrje, schon wieder hab ich es nicht wirklich zu meinem Blog geschafft im letzten Jahr. Mein Garten hat mich auch nicht allzu oft gesehen, es gab so viel zu tun und so viel Bewegung in unserem Leben…!

Ich fange mal am Anfang des Jahres an, da las ich im Blog von Karen Russell folgendes:

Time is inevitably going to pass and one year from today,
you can find yourself in the exact same spot you’re in now,
you can find yourself further away from your goal
or you can find yourself closer to your goal
- so where do you want to be a year from now?

(Sinngemäß: Es ist unvermeidlich, dass die Zeit vergeht; heute in einem Jahr kannst Du Dich in der gleichen Situation wie jetzt befinden, Du kannst Dich weiter von Deinem Ziel entfernt oder Dich ihm genähert haben. Also – wo willst Du in einem Jahr sein?)

Ich wusste, dass für mich in diesem Jahr viele Veränderungen anstehen. Der Spruch hat mich darüber nachdenken lassen, was mir diese Veränderungen bedeuten, und ob ich sie als etwas bedrohliches betrachte – schließlich ist der alte Trott vertraut und “sicher” – oder sie doch nicht eher eine Chance sind?
Eigentlich mag ich Überraschungen nicht sehr; mir ist immer etwas unwohl, wenn sich in meinem Umfeld etwas grundlegendes ändert. Aber letztendlich kam ich zu dem Schluß, dass eigentlich nur Positives ansteht und es keinen Sinn macht, davor den Kopf in den Sand zu stecken.

Da war zum Einen der Punkt, dass ich mit der Uni endlich fertig war und ins Berufsleben starten sollte, dabei war mir schon etwas schummrig! Der erste “richtige” Job (nicht nur Aushilfe oder Hiwi) in einem völlig neuen Themengebiet, mit neuen Kollegen und Aufgaben, mit “für den Job unterwegs und von zu Hause weg sein”. Dazu planten wir nach 10 Jahren den Auszug aus unserer Wohnung, was einen ganzen Rattenschwanz an Aktivitäten hinter sich her zog. Aber tatsächlich hat sich der optimistische Ansatz ausgezahlt :)

Was die Arbeit betrifft, ist mittlerweile die Probezeit rum, die Kollegen sind klasse und die Arbeit macht Spaß!
Und bezüglich der Wohnung war die Zeit vor, während und nach des Umzugs reichlich gefüllt mit dem stundenlangen Wälzen von Wohnungsanzeigen, mindestens genauso langem Durchdiskutieren von Wohnungslagen und -schnitten, Farbauswahl, Abklappern von Möbelhäusern, Kostenkalkulationen, Kartons packen und misten, misten, misten… wir haben ungezählte Müllsäcke und Altpapierkartons vor dem Umzug entsorgt und auch einige noch danach. Es fiel mir zwar teilweise schwer, mich von diesem oder jenem zu trennen; andererseits war es ein befreiendes Abwerfen von Ballast und hat irgendwie auch einen neuen Lebensabschnitt eingeläutet.

Nach der ganzen Arbeit…

…freue ich mich jetzt jeden Abend auf die schöne Wohnung :)

Mir wird auch weiterhin vor neuen Aufgaben und Veränderungen mulmig sein. Aber vielleicht kann ich dann auf dieses Jahr zurückblicken und mich daran erinnern, dass sie wirklich auch Chancen sind, die mich auf meinem Weg weiterbringen.

Feb082012

Nanu, wer sind Sie denn?

Ich arbeite mal etwas nach, was Blogeinträge betrifft… Heute geht es ein ganzes Stück zurück in den Mai 2011.
Unser Garten kommt mir immer wieder wie ein Überraschungsei vor. Neben diversen Grabungsfunden gibt es aber auch positive Überraschungen, wie ein Strauch roter Johannisbeeren, der von Buchenästen überwuchert war.
In besagtem Mai gab es dann wieder einen Fund der schöneren Sorte, diesmal zu Füßen unseres riesigen Kirschlorbeers. Zwischen dessen Zweigen hing eines Tages etwas ganz anderes in die Gegend. Mal genauer hingeschaut, Laub kommt mir sehr bekannt vor, eine dicke, knubbelige Knospe..?

Und tatsächlich, bisher unentdeckt tummelt sich dort eine Pfingstrose. Etwas später konnte ich auch die Blüte ablichten:

Wenn möglich, hätte ich gerne mehr von diesen Überraschungen und dafür weniger Beton und Co.!

Jan062012

Mikrokredite als Starthilfe

Durch Zufall bin ich auf die Organisation Kiva aufmerksam geworden. Über sie kann jeder Kleinstkredite an Menschen vergeben, die keinen Zugang zu “normalen” Banken haben und/oder von diesen keinen Kredit bekommen würden – weil die Summe zu klein und damit der Kredit für die Bank unrentabel ist, weil der Kreditnehmer keine Sicherheiten bieten kann, usw. Dabei verdienen daran weder Kiva noch die Kreditgeber; lediglich die Mikrokreditorganisationen vor Ort erheben Zinsen zur Selbstfinanzierung. Wie das genauer funktioniert, steht in der Wikipedia, bzw. auf englisch auf kiva.org.

Ich hatte schon einige Dokus über das Prinzip der Mikrokredite gesehen und muss sagen, dass mir dieses Konzept der “Hilfe zur Selbsthilfe” richtig gut gefällt. Daher habe ich mich entschlossen, mir jeden Monat bei kiva.org ein Projekt auszusuchen, dem ich 25$ leihe (evtl. auch mehr, wenn ich dann mal einen Job habe…).
Natürlich kann die Sache in seltenen Fällen schieflaufen und ich sehe meine 25$ nicht wieder; daher gibt es bei Kiva für jeden lokalen Partner eine Risikoeinschätzung und man kann durch das gezielte Aussuchen der Projekte das Risiko runterschrauben. Aber bei der Summe wäre das auch kein Weltuntergang für mich.

Bin gespannt, wie sich das im Laufe des Jahres entwickelt. Der erste Kredit ging nach Kambodscha und wird ab März 17 Monate lang in Raten zurückbezahlt, 1,66$ pro Monat.
Mir wurde mal wieder bewusst, wie gut es mir doch eigentlich geht…

Dez222011

Providerwechsel, yay!

Allen guten Vorsätzen zum Trotz ging es hier in den letzten Monaten nicht vorwärts. Lag zum Teil daran, dass ich meine Diplomarbeit geschrieben und damit mein Studium endlich beendet habe. Einen großen Beitrag zu meiner Blogfaulheit hat aber auch mein lieber Ex-Provider geleistet. Wer sich das technische Problem genauer ansehen will, kann hier nachlesen. Ja, das Problem gibt es seit Jahren (!). Ja, angeblich wurde der entsprechende Speicher auch in unserem, einem alten Tarif erhöht. Nein, nutzbar war genauso viel Speicher wie zuvor. Ja, auch das war ein bekanntes Problem. Nein, getan hat sich daran nichts. Merkt man, dass ich so langsam ungehalten wurde?

Das Ergebnis war, dass ich bei solchen nicht ganz unwichtigen Dingen wie Updates der Blogsoftware oder einzelner Plugins immer schöne Fehlermeldungen bekommen habe, die irgendwann auch mit Kniffen und Umwegen nicht mehr zu vermeiden waren. Und. das. macht. einfach. keinen. Spaß.

Vorgestern hatte ich endgültig die Faxen dicke und suchte nach alternativen Anbietern. Siehe da: 5 Cent weniger Grundgebühr, dafür Tonnen mehr Leistung! Mehr Inklusivdomains (und dadurch weniger Extrakosten), schlappe 50 statt 5 GB Speicherplatz, 50 statt 5 MySQL-Datenbanken, Traffic-Flat uvm. und als Sahnehäubchen wahre Lobeshymnen auf Zuverlässigkeit, Leistung und Support quer durchs Internet. Außerdem ist hier das Speicherlimit höher, was beim lieben Ex immer Probleme verursacht hat…
Dann noch kurz mit meiner besseren Hälfte Aufwand gegen Kosten/Nutzen abgewägt und flugs den Wechsel eingeleitet. Bleibt abzuwarten, ob wir bei den Lobeshymnen mitträllern werden; ich war jedenfalls schon rasend begeistert, als eben das Update auf die neueste WordPress-Version ohne Probleme! funktionierte. Bin ich einfach nicht mehr gewöhnt…

Jul042011

Wieder etwas weniger Wildnis

Dass unser Garten ganz am Rand der Kolonie liegt, hat so einige Vor- und Nachteile. Positiv, wir haben nur einen direkten Nachbarn und damit eine geringere Nachbarschaftsstreitwahrscheinlichkeit, als wenn wir mitten in der Anlage hocken würden. Negativ, wir spielen Auffangbecken für die Nachkommen von sämtlichem fiesen Grünzeug, das sich in dem verwilderten Außengelände vergnügt! Clematis vitalba beispielsweise, oder die wilden Brombeeren. Die sind zwar lecker, schieben aber meterlange Ranken durch die Weltgeschichte, die bei Erdkontakt sofort Wurzeln ziehen; mal ganz davon abgesehen, dass sie sich in alle möglichen und unmöglichen Ritzen und Ecken versamen und eklig schwer da wieder rauszubekommen sind.
Und apropos versamen: die üblichen Unkräuter gehen mir ja schon auf den Keks, aber wirklich nervig sind definitiv Baumsämlinge, allen voran Ahorn! Ich habe in den letzten Jahren gefühlte 214.532 Ahornsämlinge gekillt – mindestens! Ein Beet ist ent-ahorn-t, ich drehe mich für eine Minute um, gucke dann nochmal drüber und entdecke wieder ein paar Ahörner mehr, die garantiert eben da noch nicht standen. Entweder können die Dinger sich beamen, oder haben eine Wachstumszeit von 10 cm pro unbeobachtete Minute!
Aber so wirklich gemein sind Baumsämlinge, wenn sie etwas größer sind und das Entfernen zu einer umfangreicheren Grabeaktion mutiert. Genau damit haben wir es bei unserem Hang zu tun, der zum Wendehammer hin liegt. Ich gebe zu, daran sind wir selbst schuld. Das Stück war schon verwildert, als wir den Garten übernahmen:

Da dieser Teil nicht in unserem Sichtfeld liegt wenn wir uns im Garten aufhalten und wir mit den übrigen Baustellen schon genug zu tun hatten, sackte er in unserer Prioritätenliste ganz nach unten. Ab und an zogen wir mal ein paar Meter Brombeerranken raus, aber das wars auch schon. Im Frühjahr sah das Ganze dann dementsprechend gammelig aus; wilde Rosensämlinge, kleine Bäume, alles mögliche an unerwünschtem Wildwuchs, Brombeerranken, dazu dann noch die drei völlig verwachsenen Lonicera-Haufen, die ich von Anfang an grottenhässlich fand:

Da musste nun also doch was passieren, vor allem da einige Besucher der Gartenanlage wohl der Meinung waren, wenn der Hang schon so aussieht würde es uns doch auch sicher nichts ausmachen, wenn sie ihren Müll bei uns über den Zaun schmeißen.

Newsflash: DOCH, es macht uns was aus! Nehmt Euren Müll gefälligst bis zum nächsten Mülleimer mit wie jeder andere Mensch mit nur einem Hauch guter Erziehung auch, Ihr Deppen!

*Räusper* weiterlesen »

Mai212011

Und wieder ab zur BuGa!

Dieses Mal war das Fahrrad mein Transportmittel der Wahl. Nachdem ich – oh Wunder! – unfallfrei am Eck angekommen war, ging es an der Kastorkirche rein. Aber… nanu… alles leer? Niemand da? So gefällt mir das!

Es war noch etwas diesig, aber zur Festung ging es eh erst später. Erstmal die Blüten “unten” bewundern…
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Mai042011

Der erste BuGa-Besuch

Dieses Jahr findet hier in Koblenz die Bundesgartenschau statt. Ich gebe zu, ich habe der Stadt in dieser Beziehung nicht allzuviel zugetraut. Zudem war ich – wie wahrscheinlich alle anderen hier in der Gegend auch – von den unzähligen, endlos andauernden Baustellen überall total entnervt. Nach meinem ersten Besuch muss ich aber anerkennen: schee isses geworden! Da verblaßt sogar der Ärger über die Preispolitik so langsam (Einfügen einer Altersgrenze für Studenten/Azubis 5 Monate nach Beginn des Vorverkaufs, und damit fast eine Vervierfachung des Preises für eine Dauerkarte!).

Ich hatte schon von mehreren Seiten gehört, dass die BuGa wirklich toll sei, und endlich habe ich es am Montag auch hingeschafft – Achtung, Bilderalarm!!

Schönes Wetter, Wochenanfang – und damit hoffentlich kein allzu großer Andrang, die arbeitende Bevölkerung ist ja anderweitig beschäftigt – prima Voraussetzungen für einen BuGa-Besuch. Also ein paar Sachen gepackt, für 2 Minütchen in den Bus gehüpft und zum Eingang am Schloß gestiefelt.

Uiuiui, so viel bunt! Ergo bin ich erstmal ewig lange zwischen den Beeten der begehbaren Krone rumgerobbt:

Dann gings zu den Staudenbögen… weiterlesen »

Apr052011

Winter ade

Nachdem das Thermometer am Wochenende auf durchaus schon sommerliche Temperaturen kletterte, musste ich mich doch dringend um ein neues Headerbild kümmern. Und wenn ich schon dabei bin, kann ich auch gleich an der Schrift feilen…
Schnee ist out, Frühling ist in!

Mrz212011

Those who can, do…

… and those who can’t, watch:

The Finger Lakes
Nine Pound Hammer
Windy And Warm & Classical Gas
And So It Goes
Guitar Boogie
Angelina
Those Who Wait
Willie’s Shades

“Acoustic music in your face” – in der Tat. Wer Tommy Emmanuel mal live sehen kann, sollte das unbedingt tun; ist um Längen besser als jedes Video und ein absolutes Erlebnis!

Feb262011

Rasenschwund

Ab und zu leidet unser Garten unter dem berühmt-berüchtigten Rasenschwund. Wobei “leiden” Ansichtssache ist; immerhin hält sich der Rasenschwund noch an die Ecken, die für den Rasenmäherbeauftragten sowieso nicht allzu komfortabel erreichbar sind. Das ist zumindest mein bestes Argument dafür, dass diese oder jene Ecke dringend von Rasen befreit und bepflanzt werden müsste…

Eine spontane Rasenreduzierung überkam mich im Mai 2010. Ein paar überzählige Pflanzen (wie konnte das nur passieren? *pfeif*), Buddellaune und ein ödes Eck waren eine motivierende Kombination. Also musste auch der letzte Rest Rasen an der Nachbarsgrenze dran glauben, was mal wieder nicht ganz so einfach war wie gedacht. Natürlich.
Bei Gesprächen mit Pächtern, die schon länger einen Garten in der Kolonie haben stellte sich heraus, dass vor etlichen Jahren in unserem Garten mindestens ein großer Nadelbaum stand. Über die Überreste dieses Baums in Form einer oberarmdicken Wurzel stieß ich dann prompt bei meiner Buddelei. Und um das Ganze noch etwas spaßiger zu machen, hatte sich diese fiese Wurzel in Kurven und Windungen unter dem Betonfundament des Zauns zum Nachbarn hin geschlungen.
Mit dem Spaten durchhacken? Zu dick, zu hart, zu unvergammelt. Durchsägen? Zu hart und zu dick für die Klappsäge, aber nicht genug Platz zum Manövrieren mit der Bügelsäge. Man kann sich sicher meine rasende Begeisterung vorstellen! Im Endeffekt habe ich mit einer Kombination von Spaten und Säge doch noch die Wurzel besigt – stellenweise war ich allerdings kurz davor, sie à la Biber einfach durchzuknabbern…

Aber wie so oft hat sich die Arbeit gelohnt. Was im Mai noch viel Erde mit ein paar kleinen, schlappen Pflänzchen war, hatte sich bis Ende Juni schon zu einem netten Grüngewusel berappelt, um im Oktober als ausgewachsenes Geschlinge dazustehen. Wenn dann noch alles so schön blüht, freut sich die Chaosgärtnerin!