Ungewohntes Pflaster Klassik

Gestern war für Knätsch und mich ein schöner und vor allem lustiger Tag.

Das Orchester der Neuen Philharmonie Westfalen führte unter dem Dirigenten Markus Huber (der unserer Meinung nach eher nach einem Ernesto Ferrero aussah – nein, wir kennen keinen Ernesto Ferrero) die “Herr der Ringe”-Symphonie auf. Die Musik zum Film auf 2 1/2 Stunden komprimiert, begleitet von zwei Chören und einigen Solisten, und per Beamer ein paar schicke Zeichnungen auf einer Leinwand hinter der Bühne, fertig war ein toller Abend!
Schon beeindruckend, wenn man so davor steht...

Auch die Tatsachen, dass wir mit dem Auto dusseligerweise zuerst drei Mal um die Halle kreiselten und dann noch die S-Bahn-Haltestelle verfehlt haben, konnten uns die Laune nicht wirklich vermiesen, im Gegenteil.
Ein Stück Köln-Arena

Nach unserem Abstecher in die Innenstadt fanden wir uns rechtzeitig wieder an und in der Halle ein, um Areni, dem Hallenmaskottchen beim Rundendrehen zuzusehen. Wir gehen davon aus, dass ein Student in dem Kostüm steckte, und sprechen ihm auf diesem Weg unser tiefstes Mitgefühl aus. Kurze Zusammenfassung:
Areni durfte ungefähr zwei Stunden gegen den Uhrzeigersinn im Kreis laufen und dabei ständig den Leuten zuwinken, die ihn aber ganz gekonnt ignorierten (schonmal Elben mit Bogen auf dem Rücken und Handy am Ohr gesehen? Köstlich!). Knätsch hatte irgendwann Mitleid und winkte zurück…
Zudem dürfte es eine Qual sein, aufs Klo zu müssen, wenn man in diesem Kostüm steckt – zwischenzeitlich war Areni verschollen. Entweder war er auf Toilette und durfte sich erst die überdimensionale Hose vom Leib puhlen, oder er wurde von Eishockeyspielern verdroschen, die sich aufs Konzert verirrt hatten. Die Krönung gab es dann in der Halle selbst, als Areni ganz mutig vor der Bühne einen Purzelbaum schlug und auf Applaus wartete – vergeblich.
Wir fürchten, Areni hat sich an diesem Abend in den Schlaf geweint.

Unsere Sorgen um Areni wurden bald abgelöst von den verzweifelten Versuchen, beim “Aufmarsch” der Chöre nicht in lautes Gelächter auszubrechen. Denn nicht nur hatte sich der Bamboocha-Mann aus der Fanta-Werbung eingeschlichen (der dickere von beiden), sondern auch Tingeltangel-Bob leistete seinen stimmlichen Beitrag. Nicht, dass wir ihn rausgehört hätten; aber die Frisur… die Frisur!

Während des Konzerts war ich dann so weggetreten und von Ganzkörper-Gänsehaut geschüttelt, dass ich mich erst in der Pause, respektive nach dem Konzert wieder bewegen konnte. Das hat sich natürlich gerächt: Knätsch und ich sind es ja normalerweise gewöhnt, auf Konzerten unsere Zustimmung durch heftiges Nicken, auch Headbangen genannt, kundzutun. Ergo: Wir brauchen eine Massage für unsere verspannten Nacken. Freiwillige?

Fazit: Auch wenn der Flötist sich manchmal verflötetetete und die Knaben-Solostimme hin und wieder wackelte – hey, wer kann es ihm bei den Tönen verdenken – war es für mich ein genialer Tag und ein ebenso genialer Abend!

Schicke Treppe!

P.S.: Wir hätten gern ein SWR3-Hautnah-Konzert mit Dream Theater, die dann “Scenes From A Memory” komplett spielen. Natürlich mit uns in der ersten Reihe!

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